3DEXPERIENCE DELMIA MANUFACTURING: CAM-Datenverwaltung in der Cloud

veröffentlicht 26.07.2022

Um einen CAM-Prozess in der 3DEXPERIENCE Cloud erfolgreich zu erstellen, ist es sinnvoll, zuerst über eine strukturierte Bereitstellung der erforderlichen Daten zu sprechen. In erster Linie gilt es Standardobjekte wie das Simulationsmodell der NC-Maschine, die erforderlichen Spannmittel und auch die Werkzeuge verfügbar zu haben. Hierfür bietet die 3DEXPERIENCE Plattform diverse Möglichkeiten, Daten in der Cloud zu strukturieren und einem Workflow anzupassen. Im folgenden Artikel haben wir für Sie nützliche Praxis Tools zusammengestellt.

Redaktionsleitung
Dipl.-Ing. Nicole Meyer
Dipl.-Ing. Nicole Meyer
Senior Consulting 3DS-PLM | Redakteurin 3DS-PLM Technisches Magazin
Autor*in
Klaus Rasch
Klaus Rasch
Principal Consultant

COLLABORATIVE WORKSPACES (CWS): ARBEITSBEREICHE ZUR VEREINFACHTEN ZUSAMMENARBEIT

Die Collaborative Workspaces bieten die Möglichkeit einer strukturierten Datenverwaltung auf oberster Ebene. Hierbei handelt es sich um eine administrative Datenstruktur in der ENOVIA-Datenbank, welche in der Programmierung ebenfalls genutzt werden kann.

Über CWS können nicht nur Daten strukturiert, sondern auch die Zugriffsrechte auf diese gesteuert werden. Zudem können über Business Logic Rules (BLR) die Attribute, welche zur Anlage von Neuobjekten erforderlich sind, festgelegt werden. D.h. hier wird der Anwender bereits bei der Neuanlage über Kann- und Muss- Eingaben gesteuert und legt so die Attribute, über welche er Objekte später in der Datenbank suchen kann, fest.

Bereits über die Anmeldung des Benutzers und seiner zugewiesenen Rolle ist damit festgelegt, welche Aktivitäten er in welchem CWS durchführen kann. Dies betrifft sowohl die Neuanlage von Objekten als auch deren Versionierung und Speichermöglichkeiten.

 

ERSTELLUNG UND BEREITSTELLUNG DES MASCHINENMODELLS
CENIT-SERVICE ODER EMR

 

MACHINE & TOOLING DESIGNER (EMR)

Maschinenmodelle stellen zentrale Objekte der CAM- Programmierung in der 3DEXPERIENCE Plattform dar. Mit ihnen werden die kinematischen Richtlinien für die Programmierung festgelegt, der entsprechende Postprozessor zum Prozess zugewiesen und die Möglichkeit geschaffen, mit verschiedenen Varianten in der 3DEXPERIENCE Plattform zu simulieren. Maschinenmodelle können vom Anwender mit der Rolle EMR selbst kinematisiert werden, in der Regel wird dies jedoch als Service zusätzlich zur Erstellung des Postprozessors beauftragt. Grundvoraussetzung ist ein 3D- Modell der Maschine, welches vom Maschinenhersteller bereitgestellt werden muss.

Maschinenmodelle und deren Zubehör können in Form von Fertigungszellen (Workcells) in Bookmarks verwaltet werden. Hierdurch kann man sich eine katalogisierte Struktur erstellen, ähnlich einem File-Explorer. Dies erspart eine Datenbanksuche und man hat die erforderlichen Objekte im Schnellzugriff zur Verfügung. Bookmarks werden am besten über den Web-Client der 3DEXPERIENCE Plattform verwaltet.

ERSTELLUNG UND VERWALTUNG DER WERKZEUGE (NTT)

 

KATALOGISIERUNG IN LIBRARIES (CCM)

Die Werkzeugauswahl wurde in der 3DExperience R2022x komplett überarbeitet. Auf Werkzeugkataloge wird verzichtet – diese werden durch Bibliotheken ersetzt, welche signifikante Performance-Vorteile bei der Werkzeugsuche bringen. Außerdem wurde der Filterdialog optimiert. 
Werkzeuge können in einer Bibliothek verwaltet werden, sofern diese mit der Enovia- Rolle CCM angelegt wurde. Damit wird der Suchkreis per se auf den Datentyp nct-xxx eingeschränkt und die Suche wird nicht über die komplette Datenbank erfolgen.
Bibliotheken können mit der Rolle Classification Manager CCM benutzerdefiniert angelegt werden.

Die Werkzeugauswahl erfolgt dann interaktiv aus der Bearbeitungsoperation oder der Werkzeugwechsel- Sequenz heraus. Durch die Auswahl aus Libraries gelangt man direkt in die Übersicht an vorhandenen Bibliotheken und kommt schnell zur gewünschten Komponente.

ERSTELLUNG EINES CAM-PROZESSES

Sofern alle für die Erstellung eines CAM- Prozesses vorhandenen Daten in der 3DEXPERIENCE Plattform verwaltet werden, benötigt man im Allgemeinen Zugriff auf folgende Objekte:

  • Bearbeitungsbauteil – wird über die Bauteilkennung in der Datenbank gesucht
  • Fertigungszelle – wird aus den Bookmarks heraus geladen
  • Spannmittel – werden aus den Bookmarks heraus in die Fertigungszelle eingefügt
  • Werkzeuge – werden während der Programmierung aus der Werkzeug- Bibliothek geladen
  • NC- Baugruppe – wird aus Objekten aus der Datenbank zusammengestellt, welche über die 6W-Tags gefiltert werden

Wichtig ist, dass man den Fertigungsprozess in dem für die CAM- Programmierung definierten Collaborative Workspace zusammenstellt und sichert.

VORTEILE, DIE ZEIT SPAREN:

  • Alle in Fertigungsprozessen wiederverwendbaren Daten können in der 3DEXPERIENCE Plattform entweder über Bibliotheken oder über Bookmarks katalogisiert werden. Dies bietet den Vorteil eines eingegrenzten Suchradius für die Daten, was für den CAM- Programmierer übersichtlicher ist und die Performance während der Suche signifikant erhöht.
  • Alle einmalig verwendeten Daten werden über die 6W-Tags in der Datenbank gesucht. Einmalig verwendete Daten sind im Normalfall Fertigungsbauteil, Rohteil sowie ein Part für NC-relevante Hilfsgeometrien wie beispielsweise Stützkurven, Flächen, Ebenen oder Punkte.

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