Beginnend mit dem Verfahren der Umformtechnik werden im Folgenden ausgewählte Fertigungsprozesse hervorgehoben, die in der Industrie von substantieller Bedeutung sind und alle mit DEFORM modelliert werden können. In Bezug auf die das Verfahren der Umformtechnik werden hier die Prozesse:
- Kaltfließpressen
- Halbwarmumformen und
- Schmiedeumformung
genannt. Das Kaltfließpressen findet bei Raumtemperatur statt während das Halbwarmumformen im Temperaturbereich von ~500°C - 800°C erfolgt. Bei Schmiedeumformungen liegt die Temperatur bei 1000°C und höher. Deshalb nutzt DEFORM erprobte Modelle für das jeweils vorliegende Mikrogefüge um das charakteristische Verformungsverhalten von Metallen über einen definierten Temperaturbereich (siehe Abb. 3) zu beschreiben.
Neben der wirkenden Temperatur kann die Umformtechnik auch in Abhängigkeit der Bauteildimension des herzustellenden Produktes in Blech- und Massivumformungen unterteilt werden. Mit der Blechumformung werden mitunter Karosserieteile erzeugt, die Massivumformung wird für Teile wie Wellen, Hohlwellen, Zahnräder, Kurbelwellen, Schrauben oder Muttern eingesetzt. Innerhalb von Umformsimulationen können Ergebnisse wie Blechdicken, Unterfüllungen, Presskraft, Verfestigung und Faltenbildung analysiert werden. Von besonderem Interesse ist hier auch die Rissbildung, die mit unterschiedlichen numerischen Techniken modelliert werden kann. Mit der vorgestellten Software können auf der Werkzeugseite kritische Spannungszustände berechnet sowie Armierungsverbände ausgelegt werden. Als ein typisches Beispiel für Massivumformung ist in Abb.2 ein fünfstufiges Kaltfließpressen dargestellt. Ein Ergebnis der numerischen Simulation ist die Visualisierung von Bereichen mit erhöhter plastischer Dehnung, die in Abb. 2 rot eingefärbt sind. Hinsichtlich des Verfahrens der Umformtechnik sind abschließend inkrementelle Walzprozesse wie Ringwalzen, Drückwalzen und Formwalzen genannt, die in der Industrie von Bedeutung sind und mit numerischer Simulation optimiert werden können.