Herr Schneck, Sie sind seit Januar 2022 offiziell CEO der CENIT. Seit Ihrem Start sind Sie dabei, Ihre Unternehmensstrategie hin zu mehr Nachhaltigkeit auszurichten. Welche Dimensionen gehen Sie an?
Zunächst planen wir intern – und später dann bei unseren externen Zielgruppen – einen Mindset-Shift zu erreichen, indem wir das Thema Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Digitalisierung durchdringen und nicht nur auf Umwelt-Aspekte reduzieren.
Häufig wird das Thema Nachhaltigkeit mit Aspekten wie Strom- und Wasserverbrauch, Abfall-Vermeidung, etc. verbunden. Zu einem unternehmerisch nachhaltigen Digitalisierungs-Denken gehört aber auch das Bestreben, die Qualität durch Prozess-Verbesserungen zu erhöhen, eine höhere Effizienz in der Produktion zu erreichen sowie Prototypen-Stadien zu verkürzen oder gar ganz zu vermeiden. Stellen Sie sich vor, man simuliert die Entstehung eines Produkts so gut, dass man es nahtlos in die Fertigung übertragen und einen als Produkt verwendbaren 3D-Ausdruck nutzen kann.
Im Zentrum dieses Denkens steht die optimale Generierung, Nutzung und Verknüpfung von Daten und Informationen aus dem gesamten Produktlebenszyklus, end-to-end.
Diese intelligent verknüpften Informationen helfen uns und dann auch unseren Kunden, ihre Produkte noch besser zu verstehen und deren Wertschöpfung noch mehr zu optimieren. Das ist Nachhaltigkeit – eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen- und Informationsnutzung.
Zu dem Thema Nachhaltigkeit gehört für mich aber auch, für unsere Mitarbeiter einen nachhaltigen Arbeitsplatz zu schaffen. Die Fragestellung vor dem Hintergrund „War for Talents“: Wie entwickeln wir unsere Mitarbeiter über die nächsten Jahre entsprechend der Anforderungen des Marktes, damit sie auch bei uns bleiben und immer auf dem neuesten Wissensstand, sind und wie setzen wir die Mitarbeiter optimal ein?
Des Weiteren umfasst Nachhaltigkeit auch das Thema Diversität und soziale Verantwortung.
Und damit schließt sich auch der Kreis: es geht uns darum, das Mindset unserer Mitarbeiter und Kunden so zu erweitern, dass wir gemeinsam nachhaltige Produkte entwickeln, die einen Marktvorteil beinhalten und zudem die Wertschöpfungskette umfänglich bedienen. Nur dann wird nachhaltige Digitalisierung auch ein echtes „Lösungsprodukt“ aus unserem Hause. All diese Dimensionen stehen bei uns daher heute und zukünftig im Fokus.