Interview: Nachhaltige Digitalisierung. Ein notwendiger Schritt

Interview mit CEO Peter Schneck zu Strategie, Nachhaltigkeit, Digitalisierung – und deren Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen

Veröffentlicht 07.12.2022 | Aktualisiert 23.07.2024

Peter Schneck ist der neue Mann an der Spitze der CENIT AG. Seit seinem Start im Januar 2022 verfolgt der CEO eine aktive Wachstumsstrategie für das internationale IT- und Software-Haus. Wachstum – aber nicht um jeden Preis, so die Devise des Managers.

Was CENIT unter einer nachhaltigen Digitalisierung versteht, beleuchtet ein dreiteiliges Gespräch mit Peter Schneck. Teil 1 stellt den Aspekt "Nachhaltigkeit" in den Fokus.

Interview: Nachhaltige Digitalisierung. Ein notwendiger Schritt

Herr Schneck, Sie sind seit Januar 2022 offiziell CEO der CENIT. Seit Ihrem Start sind Sie dabei, Ihre Unternehmensstrategie hin zu mehr Nachhaltigkeit auszurichten. Welche Dimensionen gehen Sie an?

Zunächst planen wir intern – und später dann bei unseren externen Zielgruppen – einen Mindset-Shift zu erreichen, indem wir das Thema Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Digitalisierung durchdringen und nicht nur auf Umwelt-Aspekte reduzieren.

Häufig wird das Thema Nachhaltigkeit mit Aspekten wie Strom- und Wasserverbrauch, Abfall-Vermeidung, etc. verbunden. Zu einem unternehmerisch nachhaltigen Digitalisierungs-Denken gehört aber auch das Bestreben, die Qualität durch Prozess-Verbesserungen zu erhöhen, eine höhere Effizienz in der Produktion zu erreichen sowie Prototypen-Stadien zu verkürzen oder gar ganz zu vermeiden. Stellen Sie sich vor, man simuliert die Entstehung eines Produkts so gut, dass man es nahtlos in die Fertigung übertragen und einen als Produkt verwendbaren 3D-Ausdruck nutzen kann.

Im Zentrum dieses Denkens steht die optimale Generierung, Nutzung und Verknüpfung von Daten und Informationen aus dem gesamten Produktlebenszyklus, end-to-end.

Diese intelligent verknüpften Informationen helfen uns und dann auch unseren Kunden, ihre Produkte noch besser zu verstehen und deren Wertschöpfung noch mehr zu optimieren. Das ist Nachhaltigkeit – eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen- und Informationsnutzung.

Zu dem Thema Nachhaltigkeit gehört für mich aber auch, für unsere Mitarbeiter einen nachhaltigen Arbeitsplatz zu schaffen. Die Fragestellung vor dem Hintergrund „War for Talents“: Wie entwickeln wir unsere Mitarbeiter über die nächsten Jahre entsprechend der Anforderungen des Marktes, damit sie auch bei uns bleiben und immer auf dem neuesten Wissensstand, sind und wie setzen wir die Mitarbeiter optimal ein?

Des Weiteren umfasst Nachhaltigkeit auch das Thema Diversität und soziale Verantwortung.

Und damit schließt sich auch der Kreis: es geht uns darum, das Mindset unserer Mitarbeiter und Kunden so zu erweitern, dass wir gemeinsam nachhaltige Produkte entwickeln, die einen Marktvorteil beinhalten und zudem die Wertschöpfungskette umfänglich bedienen. Nur dann wird nachhaltige Digitalisierung auch ein echtes „Lösungsprodukt“ aus unserem Hause. All diese Dimensionen stehen bei uns daher heute und zukünftig im Fokus.

Wandel für die nächste Wachstumsstufe

Wir bei CENIT: Interview mit CEO Peter Schneck. Peter Schneck spricht über seine Vision für CENIT, seine Einschätzung der aktuellen Marktchancen und vor welchen Aufgaben er das Unternehmen sieht.

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Sichtbar wird die Neuausrichtung bzw. Schärfung der CENIT Strategie unter Ihrer Ägide unter anderem an der neu formulierten Vision, Mission und dem Unternehmenszweck. Dieser sagt, die CENIT gestalte die nachhaltige Digitalisierung. Erklären Sie das bitte genauer?

Das Thema „nachhaltige Digitalisierung“ ist an sich nicht neu für die CENIT. Wir haben in zahlreichen Projekten bereits seit Jahren das Thema Nachhaltigkeit bearbeitet – auch wenn wir es bisher so nicht genannt haben.

Nehmen wir unseren Bereich 3DS-Solutions: Basierend auf den Möglichkeiten der 3DEXPERIENCE Plattform und unseren eigenen Lösungsangeboten optimieren wir den kompletten Design- sowie den Fertigungsprozess eines Produktes und verkürzen die entsprechenden Laufzeiten, verbessern den Ressourcen-Einsatz.

Nunmehr richten wir den Fokus noch mehr auf die Daten und Analysen, die wir den Kunden nicht nur aus den Simulationen und Fertigungsschritten, sondern weiter darüber hinaus zur Verfügung stellen können. Diese Daten bergen noch schlummernde Potenziale im Hinblick auf die Produktentstehung, die Nutzung und die gesamte Kreislaufwirtschaft des Produktes. Und in dem Kontext – auch den Einsatz von personellen und materiellen Ressourcen.

Ein klassisches Beispiel: Seit 2021 verbinden wir die Plattform-Welten von Dassault Systèmes (3DEXPERIENCE) und SAP, on-premises, hybrid und in der Cloud. Damit setzen wir an zwei entscheidenden Dimensionen für produzierende Unternehmen an: dem Produkt-Innovationsprozess einerseits und den operationellen Geschäfts-Prozessen auf der anderen Seite. Unser Ziel dabei ist es, diese Prozesse entlang des gesamten Produklebenszyklus – bis zum Service inkl. Kopplung zurück – zu optimieren und digital miteinander zu integrieren, wenn man so will, zu „verschmelzen“.

Tut ein Unternehmen dies nicht, entstehen im Zeitverlauf Daten-Silos, Redundanzen, informationsbedingte Diskontinuitäten in Entscheidungsprozessen – bis hin zu einer Verlangsamung der gesamten Produktentstehung.

Um die nachhaltige Digitalisierung unserer Kunden optimal zu gestalten, wollen wir diese digitale Nachhaltigkeit, oder auch Durchgängigkeit, in der Gesamtheit unserer Lösungen und Produkte entsprechend abbilden. Das heißt, wir werden die Lösungsangebote unserer fünf Geschäftsbereiche so aufeinander abstimmen, dass sie bestmöglich ineinandergreifen, bzw. echten digitalen Durchfluss ermöglichen. Damit wollen wir für unsere Kunden Leistungen bereitstellen, die ihnen helfen zu simulieren, zu analysieren, Dokumente zu verarbeiten und zu steuern – an jeder Stelle in ihrem Wertschöpfungszyklus.

Peter Schneck
CEO

CENIT AG

Und damit tragen wir direkt und indirekt dazu bei, den Aspekt der Nachhaltigkeit bei unseren Kunden zu fördern: Mit optimalen Informationen über ihre Abläufe werden die Unternehmen zum einen flexibler und reaktionsfähiger bei möglichen Störungen. Sie können zudem stärker zukunftsorientiert vorausdenken – und Aspekte wie Effizienz, Ressourceneinsatz fundierter angehen.

Kontaktperson

Swetlana Isaak

Swetlana Isaak

Communications Manager

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