Herr Schneck, ist die Fokussierung auf nachhaltige Digitalisierung ein notwendiger Schritt, um Ihre Kunden zukünftig noch besser zu unterstützen?
Ein ganz klares „Ja“. Unsere Kunden haben teilweise heute schon diese Anforderungen. Ich glaube, dass heute kein Unternehmen es sich erlauben kann, diese Themen nicht auf dem Plan zu haben.
Heute sehen sich Unternehmen zudem verstärkt mit Anforderungen wie der Knappheit von Ressourcen, den Störungen in den Lieferketten oder auch politischen Verwerfungen konfrontiert. Wie gerade angesprochen, geht es hier unter anderem um Reaktionsgeschwindigkeit. Gefragt ist diese natürlich auch angesichts der immer kürzeren Marktzyklen.
Hinzu kommen vermehrt gesetzliche Vorschriften. Stichwort „Lieferkettengesetz“, was ja auch ein ESG-Kriterium ist. Oder nehmen wir Elektroindustrie: mittlerweile müssen Produkte, die verkauft worden sind, am Ende ihres Lebenszyklus zurückgenommen und dem Recycling zugeführt werden. Wenn man auf Knopfdruck Daten aus dem Entstehungsprozess zur Verfügung hat und exakt nachvollziehen kann, welche Ressourcen wie verarbeitet wurden, kann man diese dem Recycling-Prozess und dann anschließend der Wertschöpfungskette wieder von Anfang an zuführen. Ein geschlossener Zyklus also, bei dem mittels Digitalisierung der umweltbezogene Aspekt bedient würde. Das wäre natürlich ein Idealzustand – noch sind wir aber nicht wirklich da.
Wenn Sie Ihre Mitstreiter vergleichen, wie würden Sie sagen sind Sie unterwegs bei der jetzt starken Fokussierung auf das Thema nachhaltige Digitalisierung?
Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich sagen, dass wir einer der Vorreiter sind. Aber es gibt pfiffige kleinere Wettbewerber, die uns auf den Fersen sind.
Jedoch ist die Durchgängigkeit der Digitalisierung über unsere fünf Geschäftsbereiche und diese Verbindung des Prozesswissens definitiv ein Alleinstellungsmerkmal der CENIT für einen längeren Zeitraum. Denn den Kunden eine nachhaltige Digitalisierung über alle Lösungen hinweg zu offerieren – von der Simulation zu Beginn bis hin zur Dokumenten-Verarbeitung und Archivierung – das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal, was kein anderes Unternehmen derzeit aufweisen kann.
Bringt eine Digitalisierung, die den Aspekt der Nachhaltigkeit im Fokus hat, Unternehmen im Wettbewerb tatsächlich weiter voran? Woran machen Sie es fest?
Es bringt alle, die sich mit nachhaltiger Digitalisierung auseinandersetzen, enorm nach vorne.
In der Folge ergibt sich ein bestmöglicher Ressourceneinsatz mit hoher Profitabilität.
Das heißt, diejenigen, die sich heute mit dieser Dimension der Nachhaltigkeit beschäftigen, beschäftigen sich mit der Frage der Strategieausrichtung für die nächsten Jahre. Wie kann ich die verfügbaren Informationen, die ich heute habe, sinnvoll so zusammenbringen, dass ich meine Ressourcen optimieren und optimal einsetzen kann? Wie erhalte ich Kosteneinsparungen? Wettbewerbsvorteile? Das heißt, der eigentliche Zweck ist: Wie produziere ich ein bestmögliches Produkt, was die geringstmöglichen Kosten bei höchster Qualität unter Ausschluss / Minimierung von Risiken bringt, meinen Mitarbeitern Arbeitsplätze sichert und mit dem ich das Unternehmen noch besser aufstellen kann?
Und das ist unterm Strich, klassisches Erarbeiten einer Strategie. Das heißt, Nachhaltigkeit ist letztendlich Strategie, um am Ende bestmöglich zu agieren – auch im Hinblick auf Aspekte wie Umsatz & EBIT.