MODELLIERUNG UND ANALYSE-PROZEDUREN
Das mit Balkenelementen modellierte Seil ist an beiden Enden gelenkig gelagert. Zur numerischen Analyse sind drei Steps angelegt. Zuerst wird in einem Static-Step das Seil vorgespannt und mit dem Mittelwert der Windanregung belastet. Im zweiten Step vom Typ Frequency werden für den vorgespannten Zustand (Base State) die ersten 10 Eigenfrequenzen und die jeweils zugehörigen Schwingungsformen berechnet. Zuletzt folgt der SSD-Step. Analysiert wird das Schwingungsverhalten des Seils für Windböen mit Anregungsfrequenzen bis 10 Hz. Dabei ist für alle Eigenschwingungsmoden 2 % kritische Dämpfung angesetzt.
In Frequency- und SSD-Steps werden primär Eigenfrequenzen und Schwingungsformen beziehungsweise generalisierte Verschiebungen berechnet und ausgewertet (siehe auch: Strukturdynamik - Abaqus und sein NVH-Tool). Da Abaqus für diese speziellen Analyse-Techniken standardmäßig keine Spannungsgrößen herausschreibt, werden für die Berechnung der maximalen Zugspannung zusätzliche Field-Output-Requests angelegt, mit denen unter anderem die Spannung S11 abgespeichert wird.
WICHTIG: Mit einem SSD-Step (linear perturbation procedure) werden nur die Abweichungen vom sogenannten Base State berechnet, so dass weder die Vorspannung noch der Mittelwert der Windanregung in der graphischen Ausgabe der Spannung S11 enthalten sind. Wie man am Farbverlauf in Abb. 6 sehen kann, führt die SSD-Analyse allein zu Biegebeanspruchungen. Zur besseren Sichtbarkeit ist der Durchmesser des Seils mit dem Faktor 100 im Abaqus Viewer vergrößert.
INFO: Die SSD-Analyse ist schnell, weil mit ihr im Wesentlichen der räumliche Lastvektor auf die berücksichtigten Eigenschwingungsmoden projiziert wird (Berechnung der Partizipationsfaktoren). Wenn überhaupt, wird nur ein sehr kleines Gleichungssystem (Anzahl der Freiwerte = Anzahl der berücksichtigten Eigenschwingungsmoden) innerhalb der SSD-Analyse gelöst.