Simulation Driven Design implementieren: So gelingt der erfolgreiche Wandel
Die Einführung von Simulation Driven Design bietet klare unternehmerische Vorteile. Gleichzeitig verändert sie die Zusammenarbeit zwischen Konstruktionsabteilung und CAE-Team nachhaltig.
Diesen Wandel gilt es aktiv zu gestalten. Wie bei jeder Transformation sind klare Strategien und eine durchdachte Herangehensweise entscheidend, um das volle Potenzial auszuschöpfen.
Gefragt ist ein modernes, vernetztes Arbeiten, das der strategischen Bedeutung von Modulierung und Simulation über den gesamten Produktentstehungsprozess Rechnung trägt. Eine Kultur der Zusammenarbeit, die den Wissensaustausch fördert und dem einzelnen Mitarbeitenden einen sicheren Raum zur Entfaltung bietet.
Die folgenden Tipps zeigen, wie Sie bei der Einführung der simulationsgestützten Entwicklung effektiv kommunizieren und Ihre Teams stärken.
Tipp 1: Vorteile kommunizieren
Vermitteln Sie den Beteiligten, dass Simulation ein Spezialgebiet bleibt. Methodenentwicklung und anspruchsvolle Modellbildung erfordern auch in Zukunft eine langjährige Ausbildung und Einarbeitung in die entsprechende fachspezifische Software. Weder sind Konstrukteur*innen gefordert, multiphysikalische Simulationen durchzuführen, noch wird die Berechnungsabteilung ihre Deutungshoheit verlieren.
Die Simulationsspezialisten können vielmehr ihrer Hauptaufgabe besser nachgehen, nämlich das volle MODSIM-Potenzial für ihr Unternehmen erschließen. Die Berechnungsabteilung wird nicht ersetzt, sondern gezielt entlastet.
Weitgehend standardisierte Simulationsaufgaben, wie Knicklastanalysen oder Spannungsuntersuchungen bei der strukturmechanischen Komponentenauslegung, verlagern sich in die Entwicklungsabteilung – ein klarer Vorteil für Konstrukteur*innen. Mit diesen Werkzeugen können sie noch bessere Entwürfe erstellen und einen messbaren Beitrag zum Projekterfolg leisten, etwa durch kürzere Entwicklungszeiten oder robustere Designs.
Tipp 2: Sicherheit schaffen
Sicherheit entsteht durch Klarheit. Handouts mit Best Practices, Terminologie und Standards bieten Orientierung. Damit Projekte auf Kurs bleiben, sind außerdem regelmäßige Reviews und Validierungen empfehlenswert. Damit prüfen Sie, ob Ihre Konstrukteur*innen die richtigen Informationen haben, die Software korrekt eingestellt ist und die Prozesse und Ergebnisse der Gesamtstrategie der Simulationsabteilung entsprechen.
Tipp 3: Teambuilding ermöglichen
Modellierung und Simulation entfalten ihr volles Potenzial nur, wenn Abteilungen vernetzt denken und arbeiten. Fördern Sie deshalb den Austausch und die interdisziplinäre Zusammenarbeit, damit ein gemeinsames Wir-Gefühl alte Denkmuster wie „Meins“ und „Deins“ ablöst.
Stellen Sie Projektteams zusammen, die Wissen aus Konstruktion, Simulation und weiteren Fachbereichen bündeln. Das ermöglicht den Wissensaustausch, fördert ganzheitliche Ansätze und eröffnet Raum für innovative, disruptive Ideen. Durch das entstehende Vertrauen lassen sich Prozesse flexibler anpassen und Herausforderungen effizienter bewältigen.
Tipp 4: Wissenstransfer fördern
Bei der Implementierung von Simulationswerkzeugen in der Konstruktion müssen alle Nutzer*innen mit der Bedienung der Software vertraut sein und sollten die zugrundeliegenden Zusammenhänge verstehen. Der fachliche Austausch zwischen Expert*innen und Konstrukteur*innen im Rahmen von Schulungen und Workshops stärkt die Software-Kompetenz und fördert den teamübergreifenden Wissenstransfer.
Externe Vorträge oder Innovationsworkshops bringen zusätzlich frische Perspektiven und neue Impulse in Ihre Entwicklungsprozesse.
Tipp 5: Die richtige Software nutzen
Simulation Driven Design setzt passende Werkzeuge voraus. Die Applikationen sollten nahtlos in bestehende Arbeitsprozesse des CAD-Systems integriert sein und sich durch intuitive Bedienbarkeit auszeichnen. Es geht darum, Fragestellungen verlässlich und schnell zu lösen, ohne dabei unnötige Komplexität für die Konstrukteure zu erzeugen.
Aus Unternehmenssicht ist es ebenso wichtig, dass die Simulationsergebnisse in den Kollaborationsprozess der Produktentstehung einfließen und dabei in zentralen Systemen wie PDM- oder PLM-Plattformen verfügbar sind. Automatisierte Workflows für Standardaufgaben können zusätzlich die Effizienz steigern und den gesamten Prozess beschleunigen.